Institut für Biochemie I
Promotionsstipendien II/2018
Thema: "Proteomics-basierte Suche nach präklinischen Markern beim Alportsyndrom am Hundemodell
(COL4A5-)"
Inhalt:
Das Alportsyndrom ist eine monogenetische Erbkrankheit, die in 85% der Fälle x-chromosomal vererbt wird. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, erleiden die Patienten im Durchschnitt mit 22 Jahren ein Nierenversagen. Zum Antragszeitpunkt gibt es noch keine kausale Therapie. Allerdings haben frühere Studien an Mäusen und Kindern gezeigt, dass man die Progression der Erkrankung durch präklinische Gabe von ACE-Inhibitoren deutlich verlangsamen kann (beim Menschen um
mehr als 10 Jahre) [1]. Ist der Patient jedoch bereits symptomatisch, zeigt die Gabe von ACEHemmern keinen signifikant positiven Effekt mehr. Daraus ergibt sich ein Dilemma, denn es gibt bis heute keine validen präklinischen Marker, mit denen das Alportsyndrom frühzeitig diagnostiziert werden kann.
In meinem Promotionsvorhaben plane ich daher, die Proteine aus dem Blut von präklinischen Hundewelpen, die den genetischen Defekt des Alportsyndroms tragen, und gesunden Hunden zu extrahieren und deren Zusammensetzung mit einander zu vergleichen. Auf diese Weise soll überprüft werden, inwieweit sich die Konzentrationen einzelner Proteine im Plasma zwischen erkrankten und gesunden Hunden unterscheiden und ob diese Konzentrationsunterschiede signifikant genug sind, um als präklinische Diagnostik-Parameter verwendet zu werden. Zum anderen soll nachgewiesen werden, ob sich im Blut erkrankter Tiere neue, gegebenenfalls als präklinische Marker nutzbare, Proteine befinden.
In diesem Zusammenhang werden die Proben innerhalb der AG Proteomics bereits seit November 2017 massenspektrometrisch analysiert. Ich werde anschließend die massenspektrometrisch erhobenen Daten mit dem Programm SIEVE 2.0 auswerten. Die Ergebnisse werde ich daraufhin mittels Excel-Makros visualisieren und so die aussichtsreichsten Biomarkerkandidaten extrahieren. Diese werde ich anschließend mittels Immuntesten validieren.